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Erzeugerrichtlinie für Bienenhirten Honig, Teil 1

Dutzend Honige im Ankaufsglas hier zu 250g

Das Interesse an Lebensmitteln, genauer gesagt der Lebensmittelherkunft, Lebensmittelzusammensetzung und Lebensmittelerzeugung erfreut sich wachsender Beliebtheit. Speziell Menschen, die auf ihre Gesundheit besonders Acht geben oder achtgeben müssen, aber auch Verantwortungsträger für Familienmitglieder oder anderweitig „bekochte“ interessiert, was Gutes auf den Tisch kommt.

Der Bienenhirte möchte etwas mehr an Informationen bereitstellen und wo angebracht auch deutliche Schritte mit einer freiwilligen Selbstverpflichtung gehen. Diese Schritte mögen so am Markt bislang vielleicht ungewöhnlich sein. Wenn diese Überlegungen zur Nachahmung einladen, so ist dies beabsichtigt und wird ausdrücklich begrüßt.

 

Die Reinheit des Honigs

Wabenhonig Honigwabe

Wabenhonig Honigwabe

Bienenhirten Honig ist möglichst rein und unberührt in seiner ursprünglichen Form zu belassen. Werden Honige für gewöhnlich gemischt, um eine Verbrauchergerechte Cremigkeit oder auch Schmalzigkeit in der Konsistenz zu erreichen, so ist dies bei Bienenhirten Honig anders. Wird selbst der hoch im Kurs stehende DIB Honig, also der „Echte Deutsche Bienenhonig“ mit Artfremden Honigsorten geimpft, also mit Honig versetzt um die Kristallisation zu steuern, so ist diese bei Bienenhirten Honig nicht vorgesehen.

Reinheit des Bienenhirten-Honigs

Das Verständnis von reinem Honig nach dem Bienenhirte ist

  1. unversetzt, ohne jegliche Zusätze wie bspw. Zimt
  2. homogen und unverfälscht, vollkommen ohne Impfung mit fremden Honigen
  3. standecht, idealerweise Volksecht der Honig von genau einem Volk und einer Ernte bspw. Frühtracht

Die Reinheit des Bienenhirten-Honigs wird erreicht durch

  1. Wabenschleuderung bei Rähmchenbau oder Wabenstampfen bei Raumtemperatur
  2. Schwerkraftsieben ohne jeglichen mechanischen Druck sowie ohne Honigpressen

Temperierung des Bienenhirten-Honigs

Honig ist dem Bienenvolk nach einem natürlichen Temperaturband sommerlicher wie winterlicher Temperaturen ausgesetzt. Honig wird anders als die sensible Bienenbrut nur bedingt konstant in der Temperatur gehalten. Dementsprechend ist das Temperaturband in der Honiglagerung zwischen etwa +25 °C und -25 °C wobei von Einfrieren abgeraten wird.

Die Temperierung des Bienenhirten-Honigs wird erreicht durch

  1. Eine traditionelle bspw. Kellerlagerung abseits künstlicher Klimatisierung
  2. Eine tendenziell kühle Lagerung zur Begünstigung der Kristallisation ist statthaft

 

Die Herkunft des Honigs

Verdeckelter Honig

So schaut reifer Honig nach Verdeckelung aus

Wird ein optimales, hochwertiges Produkt gewünscht, so muss der Rahmen für die Erzeugung entsprechend sein. Flapsig wird auch von der „Shit in – Shit out“ Regel gesprochen. Ausgehend von der Überzeugung, dass nur in einer optimalen Umgebung und Lebensweise optimales Bienenprodukte hervorbringen kann, werden bei Bienenhirten besondere Rahmenbedingungen als unverzichtbare Selbstverständlichkeit beachtet.

Exzellente Lebensumstände

Häufige Umzüge und die in der Imkerei so beliebte „Wanderei“ stellen speziell bei weiten Strecken für Bienen zunächst eine erhebliche Belastung dar. Es ist abzuwägen, in wie weit eine Wanderung mehr Nutzen den Nachteile bringt. Nicht in jedem Fall ist Benzin das beste Bienenfutter, wie es unter Imkern oft heißt.

Grundsätzlich ist die Standimkerei mit einem festen Standort der Völker natürlicher als das Anwandern von besonders Ergiebigen Monokulturen wie Raps etc.

Die Lebensumstände gelten als gut wenn

  1. Wanderungen sachgerecht, nachts und über begrenzte Strecken erfolgen
  2. Nur eine begrenzte Zahl von Bienenvölkern an einem Standort aufgestellt werden

Naturnahes Leben der Bienen

Bienen sind weit weniger Haustiere als Nutztiere eines Bauernhofs dies vielleicht noch sind. Im wesentlichen Wild, in Teilen gutmütig gezüchtet, sind Bienen nur bedingt auf die Hilfe des Menschen angewiesen. Auch wenn Bienenvölker bisweilen in Autoreifen oder Mülltonnen erfolgreiche Volksentwicklungen gezeigt haben, natürlich ist der Platz für ein Bienenvolk in einer Baum- oder Felshöhle.

Das naturnahe Leben der Bienen wird erreicht durch

  1. Holzbeuten, welche zumindest von der Innenseite naturbelassen sind
  2. Förderung des Wildbaus und Verzicht auf naturfremde Zugaben, s.u.

Insbesondere Verzichtet die Bienenhirten Imkerei auf bisweilen in der Imkerei anzutreffende/n/es:

  1. Flügelschnitt bei Königinnen
  2. Verfüttern von Kunstpollen
  3. Gabe von Kunststoffmittelwänden

Eine Behandlung von Bienenvölkern erfolgt nur dann, wenn diese offensichtlich krank sind. Für Behandlungen zugelassen sind nur organische Säuren wie Ameisensäure, Milchsäure und Oxalsäure.

 

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