Honig im Glas unter Twist-off Deckel oder doch besser mit herkömmlichem Plastikdeckel? Was ist da besser?
Als besonders hochwertiges Lebensmittel ist es selbstverständlich, dass Honig ein adäquates Aufbewahrungsgefäß benötigt. Der Genuss kann erst vollkommen sein, wenn er sich aus idealer Umgebung frei entfalten kann. Quetschtuben mögen modern sein und praktisch erscheinen – optimal für Honig sind sie kaum.
Standard Plastik Honigdeckel
Der Deutsche Standard für echten Bienenhonig ist eine Verpackung bestehend aus Honigglas und Kunststoffdeckel. Dieser Honigdeckel wird oft noch mit einem Deckeleinleger veredelt. Der Honig schmeckt dann weniger nach Plastik und es lässt sich auf dem Einleger allerhand Botschaften transportieren. Der Verbraucher möchte oder soll ja informiert sein.
Praktischer Nutzen der Deckeleinlage soll eine bessere Dichtung des Honigglases sein. Der Autor zieht diese Theorie in Zweifel. Wer hat noch nicht das Erlebnis eines trühlenden Honigglases, ausgespült mit Milch, Tee oder anderen Flüssigkeiten gehabt? Zudem wirkt Pappe auf Honig wenig hygienisch.
Vorteilhaft ist der Kunststoffverschluss allerdings im Hinblick auf Korrosion. Solche kann dem Kunststoff auch bei wiederholtem Spülmaschinendurchlauf nichts anhaben. Der Deckel ist nahezu unentwegt wieder und wieder zu verwenden.
Die modernen Twist-off Honigdeckel
Beginnen wir mit dem Nachteil des Twist-off Honigdeckels. Er ist aus Metall und wird von unterschiedlichen Lackmotiven geschützt vor Korrosion. Wird der Schutzlack verletzt so kann der Deckel insbesondere in der Spülmaschine Rost ansetzen. Die Lebenszeit eines Twist-off Deckels ist so in gewisser Weise endlich.
Vorteile des Twist-off Deckels gibt es jedoch zuhauf. Er lässt sich wesentlich fester verschließen und dichtet absolut. Bei hygroskopischem Honig ist dies ein wesentlicher Aspekt. Der Twist-off Deckel kommt ohne Deckeleinleger aus und es gibt ihn sowohl in einer dem Kunststoffdeckel ähnlichen Höhe als Deep Twist-off oder wie im Bild.
Die verschiedenen Designs des Twist-off Deckels lassen eine hohe Individualisierung der Honigprodukte zu und erfreuen daher speziell Hobbyimker in ihrer kreativen Honigabfüllung.
Honigdeckel-Fazit
Beide Deckelvarianten haben in gewisser Weise ihre Berechtigung. Moderner und technisch überlegen ist das Twist-off System wie wir es von Marmeladen und anderen Lebensmitteln kennen. Sie haben eigene Erfahrung, sind anderer Ansicht oder möchten eine Anekdote beisteuern? – schreiben Sie uns gerne!
Hallo Bienenhirte, ich hatte mich mit dem Thema auch mal beschäftigt: http://kreuzberger-bienen.de/2013/09/30/weichmacher-im-honig/
Zwei wichtige Infos kann ich deshalb noch ergänzen: Beim DIB-Glas ist die Einlege-Pappe für den Deckel mit einer Folie überzogen. Die, so heißt es, ist „lebensmittelecht“, was ich jetzt mal nicht in Frage stelle. Aber in gewissem Sinne ist das schon noch Plastik. Bei Twist-Off-Deckeln ist im Innenteil Kunststoff angeklebt, der beim Zudrehen des Glases etwas nachgibt und so das Glas fest verschließen hilft. Damit das funktioniert, muss der Kunststoff elastisch sein, was teilweise mit problematischen Weichmachern erzielt wird. Die Weichmacher wiederum, und ja das ist wirklich etwas kompliziert, sind fettlöslich und deshalb eher für fettige Lebensmittel wie Pesto ein Problem, nicht aber z.B. für Marmeladen oder Honig. Es gibt außerdem weichmacherfreie Alternativen, und künftig sollen eh nur noch Deckel ohen Weichmacher erlaubt sein.
Hei
Ich benutze neutral gläser mit Plastik deckel die meisten haben auch eine dicht Lippe mit einlegern arbeite ich nicht find ich auch nicht so gut.
Ich habe einen Kollegen der mit Twist deckeln arbeitet er hat dadurch fast keinen gläser rücklauf weil seine Kunden die gläser für Marmelade nehmen wegen der schönen motive! Da er pro glas 0,60€ pfand nimt ist er fein raus und spart sich das spülen
Gruß
T.
Für mich haben sich Plastikdeckel bei Honiggläsern durchgesetzt. Ich hatte beides ausprobiert: twist-off Deckel und Plastikdeckel.
Vorteil beim Pladtikdeckel: viel einfacher zum öffnen, da er sich durch Unterdruck nicht so festzieht wie twist-off Deckel. Vorteil für Kinder und Erwachsene, die ein Honigglas ohne „Stemmeisen“ öffnen möchten. Mehrfach verwendbar; ich benutze den Deckel ohne Pappeinlage.
☹️ Twist-off Nachteil: Deckel saugt sich zu fest zu, so dass selbst ich immer noch einen Löffel nehmen muss um den Deckelrand hochzubiegen; und dann kann man diesen Deckel nicht mehr für weitere Gläser zum Verkauf anbieten, da nun Dellen drin sind .
Ein Festsaugen des Deckels? Der Honig wird doch nicht eingekocht oder? Bei mir kam das noch nie vor – allerdings haben die Kunststoffdeckel beim Honig oft etwas mehr „Spiel“ und lassen sich so auch bei Honig am Glasrand noch besser drehen, so mein Eindruck.
Einen Hinweis: Solltet ihr eine Kontrolle durch die Hygiene haben, sagt bitte NiE – Niemals – dass ihr Twist-Off-Deckel mehrfach verwendet … Diese sind nur für eine einmalige Verwendung zugelassen. Danach fragt die Hygiene gern und verteilt dann Strafen …
Wie sind eure Erfahrungen?
Viele Grüße,
Christian von http://bienen-honig.de
Ich benutze Kunststoff-Deckel ohne Einlage, da ich im Neutralglas abfülle. Einlagen gibt es nach meinem Kenntnisstand nur für die Gläser vom Deutschen Imkerbund, wo sie dann auch verpflichtend vorgeschrieben sind.
Probleme mit Undichtigkeiten gab es bisher nicht, allzumal auch in den Kunststoffdeckeln eine dünne Gummierung aufgebracht ist.
Bei Twist-off-Deckeln sind der höhere Preis und die Erfahrung (beim Einkochen von Marmelade/Gelee), dass diese gerne Gerüche annehmen, die auch durch spülen nicht immer neutralisiert werden können.
Allein das Spülen der Deckel ist noch sehr verbesserungswürdig. Von Hand aufwändiger und in der Spülmaschine fliegen einige umher und trocknen müssen sie nach dem Spülgang auch noch. Da suche ich noch einer Lösung, um das Reinigen zu optimieren.
Habe neutrale Gläser mit Plastikschraubverschluss ohne Inneneinlage im Umlauf und damit beste Erfahrungen gemacht. Die Deckeleinlage ist nett (und bei DIB unsinniger Weise vorgeschrieben), aber nicht notwendig. Sehe da auch ein Hygiene- und Müllproblem, weil nur 1x verwendbar, und wenn mit Kunststoff kaschiert Restmüll sind.
Problematisch betrachte ich auch die gerne verwendeten selbstklebenden Etiketten, welche nur äußerst schwer von den Gläsern zu entfernen sind (gerade die BIO-Honige haben solch ein sch… Etikett, die Gläser wären selbst sehr gut wiederverwendbar). Wir haben da seit langem Etiketten im Einsatz die ähnlich wie Briefmarken nur angefeuchtet und dann aufgeklebt werden.
@Alex: Ich löse das Dilemma mit den herumfliegenden Kunststoff-Deckeln indem ich diese mit Abstand flach in das Glasfach lege, und dann mit den Honiggläsern beschwere (die stehen über den Lücken und werden damit auch gur gereinigt).
Kann man auf DIB-Gläser auch zukünftig Twistoff-Deckel drauf machen oder haben die andere Maße?
Zumindest derzeit geht es NICHT – vielleicht erfindet der DIB da aber mal was… Nach dem „Reichsadler“ von einst könnte man mal eine neue Innovation fahren 🙂
Plastik ist ja sowas von out. Schon vor 40 Jahren beobachtete ich mit Sorge dessen Zunahme. Mittlerweile ist es ja überall drin. Und was ich in den letzten 10 Jahren zu dem Thema lernte leerte mich: Kein Plastik für Nahrung. Kaufen kann man heute kaum verhindern. Aber wenn ich selber verpacke? Auf beide Deckel muß man gut acht geben und sie sehr gut kontrollieren. Und auch wenn es viele nicht wissen. Plastik löst sich auf. Langsam aber stetig. Wie ist sonst zu erklären das im Mensch so viel an Plastik zu finden. Wenn der Durchschnitt schon eine Kreditkarte pro Woche verdrückt, möchte ich das nicht fördern. Ich frage ich schon warum wir Immenhalter, die so nahe an und mit der Natur das fördern wollen und warum der Imkerverbund nicht schon lange ein modernes Glas entwickelt hat.
Hallöchen,
habt ihr schon Erfahrungen mit Bügelgläsern gemacht? Natürlich sind diese in der Beschaffung deutlich teurer, aber mittels Großbestellung könnte es positiv auf den Preis auswirken, auch kann ein Pfand erhoben werden.
Die Kartonumpackung wäre allerdings auch größer .. hat alles sein für und wieder. Persönlich mag ich diese Bügelgläser sehr gerne, wohl für Marmeladen oder auch Gewürze in der Küche.
Viele Grüße, Konstantin
Erinnere aus grauer Vorzeit noch ein Bügelglas mit Honigfüllung – stark aromatisch uns so gar nichts für Kinder. Das Glas von einst hatte aber was. Ist aus meiner heutigen Einschätzung ein absolutes Nischenprodukt. Könnte man mal eine Umfrage genau zu diesem Thema starten. Wir haben da eine lockere WhatsApp Gruppe (einfach 0171 5428706) bzw. auch Telegram für eben solche Themen 🙂
lG vom Bienenhirte