Honigernte ist für sich ja schon etwas Tolles, bei einigen Methoden fällt dabei im Prozess der Honiggewinnung reichlich Deckelwachs an. Zumeist ist das Wetter bei der Honigernte warm, denn bei Regenwetter, da würde der Honig gleich Wasser ziehen und zudem wäre das Arbeiten an den Bienenvölker im Regen natürlich suboptimal.
Honigernte und Deckelwachsgewinnung
Klassich ernte ich den Honig so, dass die Wachsdeckel der Waben mit einer Entdeckelungsgabel entfernt werden. Dieses Vorgehen ist recht honigoptimal, denn der Honig wird weder durch einen Heißfön oder ein heißes Messer unnötig erwärmt noch wie bei der Messermethode goßflächig abgeschnitten. Bei umfangreicheren Entdeckelungen fällt gleichwohl eine erhebliche Honigmenge, gebunden in dem abgetrennten Deckelwachs an. Natürlich lässt sich das Deckelwachs auch gesondert direkt verspeisen. Alternativ ist es im Glas abgefüllt und ggf. mit Honig ergänzt als „Bienenkaugummi“ oder unter anderen Begriffen des Imkermarketings an den Genussmenschen zu bringen. Hier soll es allerdings um eine andere Methode genüsslicher Nutzung gehen.
Deckelwachsaufbereitung und Honigtrennung
Das im Entdeckelungsverfahren gewonnene Honig-Deckelwachs wird gesammelt und nach grobem Abtropfen und erste Honigabtrennung separat in ein Sieb oder einen Durchschlag gegeben. Schluckweise wird Handwarmes Kristallwasser/Trinkwasser über das Deckelwachs gegeben. Nach dem Durchlauf des Aufgusswassers wird dies unter dem Sieb/Durchschlag wieder aufgefangen. Durch dieses Auslösungsverfahren lassen sich mitunter erhebliche Mengen Honig aus dem Deckelwachs gewinnen, die natürlich stark verdünnt im „Spülwasser“ gelöst sind. Es ist darauf zu achten, dass sich der Honig am Boden des Auffanggefäßes gerne absetzt und dort eine geleeartige Masse bildet. Das Ausgewaschene Deckelwachs kann ohne Weiteres der Wachsverwertung zugeführt werden, mit dem gewonnenen Honig-Extrakt wird wie folgt weiter verfahren.
Zutatenbereitung
Aus einer Nebenzubereitung des Holunderblütensierup werden dort ferner nicht benötigte Rohstoffe in unseren Honig-Cocktail integriert. Dies sind:
- Zitroinenschalen werden, wenn idealerweise in Demeter- oder Bioqualität und natürlich zuvor gewaschen, in kleine Stücke zerteilt und in Trinkwasser eingelegt. Dieses Wasser so bereits mit Zitrus „geimpft“ zum Spülen des Deckelwachses verwendet werden.
- Zitronenmark, welches um die Zitronenkerne erleichtert worden ist.
Genuss-Geburt
Das Deckelwachsfiltrat, ggf. wie oben bereits mit dem Aroma der Zitronenschalen, ergänzt mit einer enorm kräftigen Honigsüße und das Zitronenmark werden gut gemischt und mit Eis oder einfach nur gekühlt frisch als Deckelwachs-Zitrus-Cocktail genossen. Das Getränk eignet sich hervorragend für heiße und schwüle Tage und besteht smarter Weise allein aus den hochwertigen Resten des Honigschleuderns und der Produktion eigenen Holunderblütensierups, welcher klassisch zur Frühtracht und Blüte des Holunders erzeugt werden kann.
Ganz nach Geschmack kann auch Wasser mit Holunderblütenextrakt zur Deckelwachsauswaschung verwendet werden.
Prost!