Für Imker ist es eigentlich ein leidiges Thema – zumindest aber ein „Alter Hut“. Doch die Geschichte der Erfindung der Reihe nach…
Bienen zählen zu den Insekten. Sie haben sechs Beine und zwei Flügel. Aus dem Ei – in Imkerkreisen auch „Stift“ genannt – schlüpft in der Brutzelle auf der Bienenwachs-Brutwabe eine Larve. Diese Bienenlarve entwickelt sich über verschiedene Stadien zu einer ausgereiften Honigbiene.
Hier passiert der Zauber
In den letzten Tagen ihrer Entstehungsgeschichte verpuppt sich die entstehende Biene in ihrer Zelle. Der Deckel wird von Arbeiterbienen geschlossen und die Brut reift verdeckelt weiter. Auch die männlichen Bienen, die Drohnen und die Chefin, also Bienenkönigin reift in ihren letzten Enwicklungstagen in einer verdeckelten Zelle heran. Der Merksatz der Imker lautet bspw.
- Drei – Fünf – Acht; und die Königin ist gemach.
- (Drei Tage Ei, Fünf Tage offene Brut, Acht Tage verdeckelte Brut
In Ihrer Brutzelle ist die Jungbiene, ganz einerlei welche Art von Honigbiene hernach schlüpft – wie eine Seidenraupe verpuppt.
Früheres Verfahren in der Natur
Nach einigen Verpuppungsprozessen, bei denen die Brutzellen zwar jeweils von den Arbeiterbienen ausgeputzt werden, in jedem Durchgang jedoch minimal schrumpfen (der Kokon bleibt jeweils in der Zelle erhalten) müsste die Brutwabe eigentlich ausgewechselt werden. Altwaben sind dunkel bis ins schwarze hinein und wenig hygienisch. In der Natur zieht das Bienenvolk übrigens aus der alten Spechthöhle in eine neue oder stirbt ab und Wachsmotten und Mikroorganismen räumen auf ihre Art auf, bevor Vögel dann wiederum die Wachsmotten aufräumen…
Verfahren beim Imker in modernen Magazinbeuten
Menschen mögen es hygienischer und wechseln als Imker alte Brutwaben aus. Es ist verpönt, Honig aus Brutwaben zu schleudern (auch wenn dieser angeblich schön braun und herzhaft sein soll). Alte Brutwaben kommen in den Wachsschmelzer, das Bienenwachs wird geerntet und – bislang – die alten Kokons der Bienen entsorgt.
Innovation in der Imkerei – die Bienenseide
Hier wird es jetzt spannend! Die alten Kokons, auch Nympfenhäutchen, werden durch ein spezielles Verfahren von letzten Wachsresten befreit und zu einem Garn verarbeitet. Nach aufwändigen Testreihen ist es inzwischen sogar gelungen, aus diesem Bienen-Garn Stoffe zu fertigen und daraus sogar erste Polo-Shirts.
Bienenseide wird wohl Niesche bleiben
Das Team vom Bienenhirte hat auf dem Apisticustag in Münster 2019 erstmalig seine Teilnahme in den speziellen Bienenhirte-Poloshirts über die vollen zwei anberaumten Tage erfolgreich bestritten.
Die Kombitrichter für die Wachs- und Honigernte kamen dabei wie erhofft sehr gut an, die Kombileche und Entdeckelungsaufsätze ebenso 🙂
Die Bienenseide aus alten Kokons der Bienenraupen im Trester des Wachsschmelzens ist allerdings Seemannsgarn des heutigen Tages, vgl. Datum.