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Bienenschwarm in Bienenkiste: Waldorfschule in Bochum logiert Bienen ein

Bienenschwarm Nr. 6 2015 für die Bienenkiste der Rudolf Steiner Schule Bochum

Ein mehr als ein Jahr hat es gedauert bis der richtige Bienenschwarm für die Bienenkiste der Waldorfschule in Bochum Langendreer gefunden war. Zwischenzeitlich hatte sich sogar ein Schwarm unweit der bereits fertig aufgestellten Bienenkiste in einem Kirschbaum niedergelassen, wollte jedoch aus freien Stücken nicht in die Kiste einziehen und zog weiter.

Frischer Bienenschwarm für Bienenkite aus Dortmund Dorstfeld

Bienenschwarm in Zanderbeute zwischengelagert
Bienenschwarm in Zanderbeute zwischengelagert

Nach Bienen-Schwarmalarm am 18.06. durch eine Hausgemeinschaft in Dortmund Dorstfeld rückte der Bienenhirte aus. Feuerwehr und Polizei wollten den besorgten Bürgern mit dem Rat zu einem Imker allein aushelfen. Es wäre auch schade gewesen, wenn der Schwarm abgespritzt oder mit Löschschaum erstickt worden wäre. Es kam anders, der Schwarm konnte ohne Weiteres geborgen werden. Erfreulich viele Bienen fanden nach kräftigem Abstoßen der Schwarmtraube noch ihren Weg in die aufgestellte Beute. Nach etwa einer Stunde Bienenrettung war der Schwarm im Kasten und der Einsatz konnte erfolgreich beendet werden.

Der Schwarm wurde für eine Nacht ruhig und Dunkel aufgestellt. Es musste schlicht die Zeit bis zur Einlogierung überbrückt werden.

Bisheriger Leerstand in der Schul-Bienenkiste

Bienenkiste einrichten für den Erstbezug
Bienenkiste einrichten für den Erstbezug

Seit der erfolgreichen Teilnahme an der Ausschreibung für Schulbienen in Bienenkisten ist die Waldorfschule Bochum stolze Besitzerin einer Original Bienenkiste. Diese diente im Schulgarten bislang als beliebte Sitzgelegenheit – ihre eigentliche Bestimmung war ihr noch vorenthalten. Dabei ist die Lage ideal. Ein nach Süden ausgerichteter, windgeschützter Standort im Schulgarten mit reichlichem Bewuchs an Obstbaumen und aktuell blühender Brombeere.

Modernisierung für den Erstbezug der Schulbienen-Bienenkiste

Bislang nicht montierte Bauleisten mussten noch in die Bienenkiste eingebracht werden. Es fehlte zwar eine Bauleiste zum vollen Duzend, hier wird schlicht darauf gesetzt, dass die Schulbienen bevorzugt dort bauen, wo dies der Imker für sie vorgesehen hat. Im Übrigen sind die Baustreifen eine Anregung, über deren Annahme man sich freut und bei deren Verschmähung interessantere Bauformen entstehen. Auch das Trennschied zum Honigraum musste noch improvisiert werden, da spontan nicht auffindbar. Nach Eindeckung der Bienenkiste mit soliden Dachpfannen konnte die Einlauframpe montiert werden und die neuen Bewohner kommen.

Einlaufen der Bienen in die Bienenkiste

Einlaufen in die Bienenkiste
Einlaufen in die Bienenkiste

Der große Moment für alle Beteiligten nährte sich mit der Öffnung der Bienenbeute und Zuführung der Bienen an die Bienenkiste. In nicht mal einem vollen Tag hatte der Bienenschwarm am Deckel der Bienenbeute bereits einen kleinen Wabenbau in Form eines “Minihufeisens” erstellt UND die Königin hatte hier bereits mit der Eiablage begonnen. Eingesperrt war der Schwarm bis zu Öffnung gerade einmal 14 Stunden. Der Wildbau konnte leider nicht mehr direkt in an die Anfangsstreifen der Bienenkoste montiert werden, er ging als Anschauungsobjekt und erster Handschmeichler aus der Produktion der Schulbienen in interessierte Hände weiter.

Bei recht frischem Wetter mit zeitweisem Regen erklommen die Bienen die Rampe zu ihrem neuen Heim. Nach kurzer Zeit stellte sich das erhoffte Sterzeln ein. Die vordersten Bienen signalisierten ihren Schwestern den Weg zur neuen Bleibe. Erfreulicherweise konnte die Königin im Getümmel aufgefunden werden und ihr Einzug in die Bienenbeute gab Gewissheit, dass der Rest des Schwarmes folgt.

Stand und Ausblick der Bienenkiste

Aufstellung bienenkiste im Schulgarten der Rudolf Steiner Schule Bochum
Aufstellung bienenkiste im Schulgarten der Rudolf Steiner Schule Bochum

Bis auf eine kleine direkt unter dem Vordach der Bienenkiste hatten sich nach zwei Stunden alle Bienen in die Kiste begeben. Die Bienenkiste bleibt auf ihrem Natursteinpodest nun unberührt für 4-6 Wochen stehen. Dann wird eine vorsichtige Begutachtung durch die rückseitigen Klappen vorgenommen und die zwischenzeitlichen Arbeiten der Bienen mit den Schülern erörtert. Zwischenzeitlich werden sich die Schüler in der mehr oder weniger distanzierten Fluglochbeobachtung üben, die Bienen an den Brombeerblüten finden und die bisherige Bienenkisten-Bank als Sitzgelegenheit hoffentlich nicht sehr vermissen.

Die Bienen brauchen nach dem Umzugsstress zunächst einmal Ruhe – es wird weiter berichtet.

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Bienenschwarm einfangen leicht gemacht

Bienenschwarm Hardeck Bochum

Soeben ist der nunmehr fünfte Bienenschwarm dieses Jahres erfolgreich eingefangen worden. Ein knapper Fangbericht zu diesem Bienenschwarm mit etwas Selbstreflektion.

Position des Bienenschwarms

Der Bienenschwarm hing unter einem Bauvorsprung eines namhaften Möbelhauses in Bochum an stark befahrener Straße. Die Stelle ist sehr windig, jedoch vor unmittelbarem Regen etwas geschützt.

Die Bienentraube war bereits vor dem Wochenende, also vor mindestens vier Tagen, erstmals an dieser Stelle gesichtet worden. Bei der ersten Sichtung sollen es noch zwei Schwärme gewesen sein. Die Bienen saßen jetzt in einer sehr kompakten Traube zusammen und hatten kleine tunnelartige Einlässe für anfliegende Bienen gebildet. Äußerlich war kein begonnener Wabenbau sichtbar. Nach so vielen Tagen in “Freiheit” wurde erster Wildbau meinerseits erwartet.

Zustand des Bienenschwarms

Bienenschwarm Hardeck Totenfall
Bienenschwarm Hardeck Totenfall

Die Bienentraube vermittelte insgesamt einen ruhigen und geschlossenen Eindruck, nur wenig herumfliegende Bienen wurden gesichtet. Unter dem Schwarm lagen einige tote Bienen und offenbar lebensmüde Altbienen gemeinsam mit reichlich losen Wachsschuppen verteilt auf dem Gehweg. Der Sättigungsgrad der Bienen wird nach der inzwischen längeren Verweildauer im “Schwarmmodus” niedrig gewesen sein.

Ab und an fielen Teile des Bienenschwarms aus dem Sitz der Bienen hinab und schlugen hart auf dem Boden auf, womöglich eine Auswirkung der Untersättigung?

Bergung des Bienenschwarms

Bienenschwarm Hardeck Nachlese
Bienenschwarm Hardeck Nachlese

Über eine bereitgestellte Ausziehleiter konnte die Bienentraube selbst in luftiger Höhe von etwa sechs Metern leicht erreicht und näher begutachtet werden. Eine Königin war bei naher Zusicht spontan nicht auffindbar. Mit einem leichten Drahtgewebekorb wurde der Bienenschwarm vollständig eingeschlossen und mit einem Spachtel vollkommen mühelos von dem Überhang gelöst. Restlos alle Bienen der Traube ließen sich so abnehmen. Es fand sich allerdings keine Spur des vermuteten Naturbaus innerhalb der Schwarmtraube.

Die Bienen wurden umgehend in eine bereitgestellte Zander Einfachbeute eingeschlagen. Das Flugloch blieb für nachziehende Bienen zunächst geöffnet. Da auch nach gut einer halben Stunde kein Sterzeln einsetzte und die Bienenbilanz am Flugschlitz negativ war, mehr Bienen aus der Beute als in diese hinein flogen, wurde die Beute verschlossen und beiseite gestellt.

Bienenschwarm will nicht einlaufen
Bienenschwarm will nicht einlaufen

Zwischenzeitlich hatte sich unter dem Vorsprung wieder ein Restschwarm zusammengefunden. Hier ist zukünftig womöglich mit einem starken Geruch oder Abwaschen des Bienenduftes das erneute Ansetzen von Bienen an der Schwarmstelle zu verhindern und damit der Einzug in die Beute zu verbessern/erleichtern.

Da der Schwarm schwach und allem Anschein nach weisellos ist, wurde er mit dem ebenfalls weisellosen dritten Schwarm dieses Jahres zusammengeführt. Die Zusammenführung scheint bislang ohne Anstand zu funktionieren.

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Schwarmbergung an ungewöhnlichen Orten – Besenkammer

Bienen am Stil - in einer Besenkammer

In der Nacht auf Samstag wurde Schwarmalarm in einer Besenkammer gemeldet.
Gelagerte Vorräte waren unerreichbar und eine betagte Bewohnerin in Sorge um Leib und Leben. Bienen sind in aller Regel zwar harmlos, können insbesondere beim Schwärmen jedoch enorme Geräuschkulisse erzeugen. Dann wirken Bienen schnell bedrohlich und flößen Respekt bis hin zu Sorge und Angst ein.

Eindringen des Bienenschwarms

Schon am Tage hatte die Hausbewohnerin eine dichte Bienentraube um den Schornstein tänzeln sehen. Der Schornstein in etwa acht Metern Höhe ist seit langen Jahren außer Betrieb. Am späten Abend fanden sich dann die Bienen am Fuße des Schornsteins in der Besen- und Speisekammer wieder. Mutmaßlich waren sie durch den Schornstein und eine defekte Klappe an dessen Fuß in den Raum gelangt. Das Moskitonetz am Fenster wies keinerlei Eindringmöglichkeit für die Bienen auf. Das Fenster selbst schien ebenfalls dicht.
Die Bienen waren in der Kammer auf mehre kleinen Trauben verteilt. Die Masse der Bienen allerdings saß an einem Besenstiel als lang gezogener Bienenschwarm. Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist dieser weisellos. Eine Weisel konnte an dem recht gut einsehbaren Besenstiel spontan nicht ausgemacht werden.

Bergung des Bienenschwarms

Möglicherweise befindet sich der Hauptschwarm noch im Kamin und nur ein Teilstück ist davon abgegangen und in das Haus eingedrungen. Leider war der Kamin nicht direkt erreichbar. Auch muss hier wie stets bei Bienenschwarmbergungen die Gesundheit des Schwarmfängers beachtet werden… Die Bienen aus der Kammer wurden fachgerecht geborgen. Bei der beengten Bergung war auffallend mehr Unruhe der Bienen als bei der Bergung vergleichbar kleiner anderer Schwärme feststellbar. Diese Unruhe der Bienen spricht ebenfalls für die Vermutung, einen Schwarm ohne Königin gefangen zu haben. Die Bienen wurden nach einer kurzen Nacht in “Kellerhaft” mit frischer Brut als Bannwabe in eine neue Beute einlogiert.

Es geht ihnen den Umständen entsprechend gut.

 

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Schwarmwetter für Bienen zum Wochenende?

Bienenschwarm in Birnenbaum

Bei sommerlichem Sonnenschein flogen gestern einige Bienenschwärme. Zwar war es im Schatten frisch, es zog die Bienen aber gleichwohl raus aus dem Dunklen ihres Stockes.

Bienenschwarm eins

Ein Schwarm Bienen fand sich in einem Birnbaum, dich bewachsen mit Efeu, gleich oberhalb eines bebrüteten Maisenkastens. Der Fang war über Leiter und bereitgestellten Hobbock gut machbar. Von der Efeuranke, in deren Lasche der Bienenschwarm hing, wurde der untere Verbindungsteil gekappt und der Hobbock von unten übergezogen. Danach der kräftige Ruck, das Gewicht des Bienenschwarms sackte in den Hobbock. Obwohl der Bienenschwarm schon eine ganze Weile in dem Efeu gesessen hatte – Wachsspuren blieben an der Stelle nicht zurück, wo die Bienen gesessen hatten.

Weder Rauch noch Wasser kam zum Einsatz. Es gab weder für den Fänger noch für die Umstehenden einen Stich.

Verbesserungswürdig

Was sich als verbesserungswürdig herausstellte war, dass die Bienen gleich nach dem Fang in eine Einfachbeute gegeben und diese bis auf das Flugloch verschlossen wurde.

Unter dem offenen Gitterboden sammelte sich eine Bienentraube, welche nur schwerlich den Weg am Fluglochkeil vorbei – und auch später ohne Fluglochkeil den Weg ins Innere der Einfachbeute finden wollte. Besser ist es wohl, die Bienen zunächst möglichst alle im Hobbock zu sammeln. Erst danach diese in die Einfachbeute umzusiedeln. Der Duft durch den Gitterboden ist sonst zu verführerisch und das Sterzeln der Schwestern ist zu unwiderstehlich.

Bienenschwarm zwei

Ein zweiter Bienenschwarm fand sich Stunden später kaum 200 Meter Luftlinie vom ersten Schwarm an einem Mauerpfosten. Möglicherweise ist es ein Schwesterschwarm des ersten? Vom Volumen her ist er weniger stark, vom Verhalten ähnlich friedlich. Da es bereits gen Mitternacht und die Temperatur deutlich abgefallen war, haben die Bienen sich auffällig fest und dich aneinander gruppiert. Das Abfegen erfolgte mit einem breiten Bienenbesen in einen Korb aus Drahtgewebe.

Der fang war vom Boden aus unkompliziert möglich. Der Einsatz dauerte in Gänze kaum 15 Minuten. An der Mauer blieben deutliche Wachsspuren der abgefegten Bienen zurück. Dies deutet auf einen längeren Ansitz hin.

Verbesserungswürdig

Die etwas improvisierte Verschlussmöglichkeit des Drahtgewebekorbes stellte sich als unzweckmäßig bei der anschließenden Autofahrt mit dem Bienenschwarm heraus. Es ist gut gegangen – hätte jedoch auch “gesellig” im Auto werden können.