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Imkereibedarf mit BitCoin kaufen – Bienenhirte beginnt mit Akzeptanz von Kryptowährungen

Imkereibedarf mittels BitCoin

Imkereibedarf in Bochum gab es bislang gegen Bargeld oder Banküberweisung. Imker pflegen allerdings auch den Tauschhandel bzw. mit ihrem Altwachs, mit Honig oder Bienen selber. Da liegt es nahe, dass auch andere Tauschmittel wie die zusehends verbreiteten Kryptowährungen in Betracht kommen. BitCoin ist unter diesen digitalen Zahlungsmitteln das derzeit führende Geld, heute am 19.12.2016 wurde der erste Handel abgeschlossen.

BitCoin ermöglicht ein sehr rasches und kostensensibles Bezahlen. Auch in der Diskussion war bei diesem Onlinegeschäft die Zahlung via PayPal, wovon jedoch Anstand genommen wurde. BitCoins ermöglichen insbesondere im internationalen Geschäft Verbindungen, welche bislang kaum möglich waren. Kryptowährungen wie der BitCoin kommen der Globalisierung entgegen, sie ermöglichen jedoch auch Onlinegeschäfte nationaler Art und das ganz ohne eine eigene Bankverbindung.

Schlüssel für die Nutzung von BitCoin ist das Internet und für den effektiven Einsatz ein entsprechendes SmartPhone. Eine Zahlung ist in aller Regel bereits in 10 Minuten nicht nur dem eigenen BitCoin-Konto abgezogen sondern auch dem Empfängerkonto gutgeschrieben. Mit Wertstellung, was nichts anderes bedeutet als das es von dort unmittelbar weiter überweisen werden könnte. Das lässt traditionelle Banküberweisungen recht alt aussehen. Ich selber kenne telegrafische Überweisungen und selbst die (nur wenigen Menschen vorbehaltenen) Services kommen da nicht zuverlässig mit.

BitCoin für Bienenzubehör als neuer Standard?

Inwiefern dieses erste Geschäft nun einen Dammbruch erzeugt – es sind leichte Zweifel angezeigt. Es zeigt allerdings eindrucksvoll gleich mehreres:

  1. Die Nachfrage für alternative Zahlungsmöglichkeiten ist gegeben
  2. Die Bezahlung mit BitCoin funktioniert einwandfrei (und das bei selber noch anfänglicher Kenntnis)
  3. Die Bezahloption wurde genutzt obgleich sie bislang nicht einmal im Bienenhirte-Shop integriert, was umgehend nachgeholt wird/wurde
BTC beim Bienenhirte seit 19.12.2016
Erste Bestellung bzw. Bezahlung von Imkereizubehör mit BitCoin

Die Verfügbarkeit von BitCoin ist noch ausbaufähig und -bedürftig. Zum Glück gibt es nahezu unzählige Initiativen und Projekte, welche derzeit an einer Besserung der Infrastruktur arbeiten, ein Bochumer Anbieter ist bspw. der BitCoin-Treff.

Die Fülle seiner Vorteile kann BitCoin speziell dann ausspielen, wenn er im internationalen Handelsverkehr eingesetzt wird. Hier ist noch das richtige Produkt gefragt, dann sind wohl auch vom Bienenhirte mehr Geschäfte und BitCoin Transaktionen zu vermelden. Auch wenn Imkerei ein vielfach regionales Geschäft ist, so wird doch oft auf Wachs für Mittelwände aus Afrika, auf original Dadant Rauchgeräte aus den Vereinigten Staaten von Amerika oder Honigschleudern aus Dänemark, Serbien und Italien zurückgegriffen. Der Honig kommt in Deutschland hoffentlich zukünftig vermehrt von hier.

Vermutlich dauert es noch eine ganze Zeit, bis sich der BitCoin und andere Kryprowährungen zu Bienen und Imkern Bahn gebrochen haben. Bis der Honig und andere Bienenprodukte ganz normal gegen BitCoin getauscht werden, das könnte hier und da schon in naher Zukunft möglich sein.

Dieses erste Bienenhirte Geschäft von heute Nachmittag lässt auf eine rasche Entwicklung hoffen. Rasch werden jedenfalls die bestellten 10 Zanderrähmchen morgen nach Hamburg gehen und pünktlich zum Weihnachtsfest, nicht zuletzt dank der sehr raschen Transaktion von BitCoin, möglicherweise dort unter einem Weihnachtsbaum liegen.

Ist ein anderen Imkereibedarf mit BitCoin Akzeptanz bekannt?

… gerne in die Kommentare unten 🙂

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Entdeckelungsgeschirr für Honigwaben und wenig Geld

Entdeckelungsgeschirre für die Honigernte gibt es viele. Einige davon sind richtig gut. Worauf kommt es bei einem guten Entdeckelungsgeschirr aber eigentlich an? Was zeichnet beliebte Entdeckelungsgeschirre aus?

Kriterien für ein gutes Entdeckelungsgeschirr

Rähmchenbügel auf Deutschnormalstellung
Entdeckelungsgeschirr für Deutschnormal Rähmchen in einfacher Adaptierbarkeit

Entdeckelungsgeschirre sollen ein einfaches, rasches und ermüdungsarmes Arbeiten ermöglichen. Imker wollen rasch die Wachsdeckel von ihren Honigwaben entfernen und dabei soll sich die leckere Sauerei im Rahmen halten.  Oft sind viele Rähmchen oder sogar viele Zargen voller Honig und wollen entdeckelt werden.

Einfaches Entdeckeln gelingt dann, wenn die Rähmchen einen festen Halt finden. Erreicht wird das oft schon allein dadurch, dass die Rähmchen voller Honig ein hohes Eigengewicht haben. Ein Zanderrähmchen voller Honig bspw. wiegt locker 2 Kilo und mehr. Der Halt des Honigrähmchens erfolgt durch Schwerkraft, bedingt auch durch den Neigungswinkel im Entdeckelungsgeschirr und weiter bisweilen durch mechanische Sicherungen.

Rasches Entdeckeln geht dann einfach, wenn die Abläufe sich flüssig aneinander reihen lassen. Entdeckelungsstraßen von mehreren Stationen eignen sich besonders gut. Wenn in einem ersten Schritt Rähmchen entdeckelt werden, in einem zweiten Schritt die entdeckelten Rähmchen zwischengelagert werden und anschließend das Schleudern erfolgt, so kann an mehreren Arbeitsstationen zusammenhängende Arbeit mit zunehmender Geschwindigkeit geleistet werden.

Ermüdungsfreies oder zumindest ermüdungsarmes Entdeckeln der Honigwaben gelingt einerseits mit geeignetem Aufbau der Arbeitsstationen und dann selbstverständlich an geeignetem Arbeitsgerät. Ergonomische Anordnung der Rähmchen in der Entdeckelungseinrichtung mit einem guten Winkel erlaubt das kraftvolle führen der Entdeckelungsgabel. Bei größeren Wabenbeständen wird bisweilen auch zu einem Heißföhn gegriffen, der Honigwabendeckel abplatzen lässt oder sie aufschmelzen kann.

Kritik an so manchem Entdeckelungsgeschirr

Wabenbock ohne Honigsumpfgefahr
Entdeckelungsgeschirranbau hier im Bild ein brauchbarer Wabenbock mit “Gitterboden”

Der Goldstandard in der Imkerei ist bezogen auf die Honigverarbeitung sicherlich Edelstahl. Bisweilen kommt auch Kunststoff zur Anwendung, aber wenn es sich vermeiden lässt? Weniger Plastik bringt Vorteile bspw. in Sachen Verschleiß. Plastikwannen in so manchem Entdeckelungsgeschirr sind grenzwertig. Sie sind leicht und lassen sich je nach Profil auch gut reinigen, hier punkten sie. Oft sind Entdeckelungsgeschirre jedoch in der Zeit der Nichtnutzung recht Raumgreifend. Platz den der Imker anders nutzen kann.

Der Honigsumpf in der Warteschleife lässt sich mit herkömmlichen Wabenböcken als Teil von Entdeckelungsgeschirren kaum vermeiden. Die Rähmchen stehen nach der Entdeckelung in einem Wabenkamm und im eigenen Saft. Nachteil hier ist, dass sie beim Weitertransport leichter tropfen.

Positiv hervorheben lässt sich, so vorhanden, ein integriertes Abtropfsieb. Ein Abtropfsieb als integrierter Bestandteil des Entdeckelungsgeschirres ist nett, denn er spart Arbeit.

Entdeckelungsgeschirr vom Bienenhirte

Entdeckelungsgeschirr Zander Detuschernormal
Entdeckelungsgeschirr für Honigwaben aus Edelstahl

Die Lösung für Imker vom Bienenhirte besteht aus einem puristischen, nur dreiteiligen Entdeckelungsgeschirr aus Edelstahl. Die Vorteile liegen auf der Hand:

  • einfache Montage, Reinigung und Handhabung mit glatten lebensmittelechte Flächen
  • robuste Verarbeitung für langlebige Freude am Material
  • rutschfester Stand mit kleinen Gummifüßen
  • hiesige Herkunft aus Schwerte, NRW

Übrigens: Es gibt das Bienenhirte Entdeckelungsgeschirr auch modifiziert als Wabenbock zur Zwischenlagerung von bereits entdeckelten Rähmchen. Diese hängen frei und können ungehindert bis zum Ausschleudern in die Fangschale für Honig abtropfen. Es handelt sich um Systemgleichheit, die Bügel sowie die Grundplatten sind untereinander nach Belieben austauschbar.

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Bericht vom Bienenhirte Ende Februar 2016

Freie Auswahl im Sortiment des Bienenhirten

Wie steht es mit den Bienen, wie mit den Imkern und was macht der Bienenhirte? Gerne gebe ich von meiner bescheidenen Warte aus ein paar aktuelle Eindrücke und Ereignisse an alle lieben interessierten Menschen weiter – vielleicht gibt es diesem Bericht einmal in gewisser Regelmäßigkeit. Neuerscheinung im Sortiment ist seit gestern und auf besonderen Wunsch ein Bienenhirte Gutschein, heute kann bereits der erste auf Reise gehen.

Wetterlage Frisch bis Frühlingshaft

Hatten wir 2016 bereits sehr früh im Jahr schon die ersten Blüten, so ist es letztlich wieder merklich frisch geworden. Mit fünf Tagen Dauerregen und Temperaturen um die 4 °C hat das im mittleren Ruhrgebiet einigen Bienen dann doch ordentlich an den Futterreserven genagt. Etliche Völker sind bereits in Brut und selbst gut und üppig eingefütterte Völker kommen bisweilen in einen Engpass.

Auch wenn der Regen aktuell in Schnee übergeht und der Himmel blau wie im April ist, es dauert noch bis zu einem guten Futterangebot. Eine Betrachtung der Winterverluste an Bienenvölkern ist noch etwas früh, ein Fazit wird wohl zur “offiziellen” Kirschblüte möglich sein.

WhatsApp Imker Gruppe

Die Imkergruppe auf WhatsApp erfreut sich lebendiger Diskussionen und hat derzeit 42 Mitmacher. Neben kurzweiliger Unterhaltung geht es auch immer wieder an fachspezifische Angelegenheiten wie bspw. die korrekte Etikettierung von Honig unter Beachtung der entsprechenden Vorschriften. Auszüge:

[24.2. 13:11] Grün: Laut Verpackungs Ordnung darf kaltgeschleudert nicht aufs Glas. Honig muss mit mhd. Versehen sein sowie gewicht, Herkunft (Deutschland). Ort reicht nicht kann aber zusätzlich drauf und Hersteller mit Adresse. Falls du eine Sorte angibst, muss min. 60% davon nachweislich drin sein (Pollen Analyse) falls nicht kommt man dran wegen betrug! Und schmecken muss er auch noch danach!!!! Mischung Linde 60% und 40% Löwenzahn da bleibt von der linde nix über aber Löwenzahn Honig ist es auch nicht weil zu wenig Pollen.

[24.2. 13:17] Pink: Zumal das doch eh nur zählt, wenn man den Honig richtig professionell verkauft. Oder?

[24.2. 13:17] Gelb: Nein das zählt beim Inverkehrbringen, also auch beim Verschenken

[24.2. 13:18] Orange: Nein, ist es leider nicht. Schau auf der Seite imkerrechtsanwalt.de nach…dort wird gerade ein Fall aufgeführt wo einer falsche Angaben gemacht hat
[24.2. 13:19] Orange: Und die Pollen sind auch im Honig vorhanden, weswegen man nachweisen kann aus welchem Land der Honig kommt…..mMn werden aber die Sortenprüfung über die Leitfähigkeit auch nachgewiesen

[24.2. 13:24] Pink: Das mit dem Etikettenschwindel ist aber was Anderes. Gibt es denn zu euren Aussagen auch richtige Gesetzestexte o. ä? Rein interessehalber…

[24.2. 13:30] Rot: Ich mische ja nicht mal verschiedene Stände, noch nicht mal unterschiedliche Völker. Bei: http://imkerrechtsanwalt.de/honigpanscher-in-st-wendeler-land-am-werk-staatsanwalt-ermittelte-erfolgreich#more-240 hätte ich dann auch was dagegen

[24.2. 13:32] Orange: @ Pink Honigrichtlinie 2001/110/EG Paragraph 3

[24.2. 13:32] Orange: DIB hat dazu eine Auslegung im Merkblatt 3.4 honigsorten-bezeichnungen herausgebracht wo folgendes drin steht [Bild]

Mitmachen via 01715428706

Imkerapp mit Pflanzenfinder und Bienenquiz
Pflanzenfinder App für Bienen und Imker

Für Bienenfreunde eine Bienen App vom Bundes-Ministerium

Auch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft wendet sich wilden Bienen und Honigbienen zu. Die App lässt noch Wünsche offen, kann allerdings auch im aktuellen Entwicklungsstadium schon einiges bieten.

Über ein Bienen Quiz, in welchem interessanterweise die maximale Honigleistung eines Bienenvolkes mit 20 Kg angegeben wird, bis hin zu einer ganz ansprechenden Pflanzenübersicht für alle mit einem grünen Daumen unter uns…

Weiter hat es eine gesonderte Rubrik mit Bienen Wissen, eine Auszeichnungszelle mit – naja für wer es leiden mag ein paar Orden, welche man sich im Bienenquiz verdienen kann.

Ein Bilderrahmen kann im Konfigurator um eigenes Bildmaterial gelegt werden. Unterschiedliche Bilderrahmen mit Bienenmotiven oder einem Honigglas stehen zur Auswahl und zum Spielen bereit.

BienenApp vom Bund
App vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft und offenbar auch Bienen
Die Stärke der App, auch wenn der Geschmack gewiss höchst unterschiedlich ist, liegt mutmaßlich in dem integrierten Pflanzenlexikon. Es ist bereits jetzt so umfangreich, dass die eingebaute Suchfunktion in der Tat Berechtigung hat. Selektieren lassen sich die in der Datei hinterlegten Pflanzen leider noch nicht in Pollenreichtum, Nektarergiebigkeit oder Aussaat bzw. Pflanzzeit. Hier wäre gewiss dem ein oder anderen Spontangärtner noch geholfen. Im aktuellen Stand darf man dann eben alle Blumen einmal durchlesen und separat ein paar Stichpunkte machen. Vielleicht ist das ja auch der eigentliche Sinn dieses Lexikons 😉

Die App für Bienen bzw. Imker und Naturfreunde ist kostenfrei bzw. steuerfinanziert und findet sich direkt auf der Internetseite des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft: http://www.bmel.de/bienenapp/

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Erzeugerrichtlinie für Bienenhirten Honig, Teil 1

Dutzend Honige im Ankaufsglas hier zu 250g

Das Interesse an Lebensmitteln, genauer gesagt der Lebensmittelherkunft, Lebensmittelzusammensetzung und Lebensmittelerzeugung erfreut sich wachsender Beliebtheit. Speziell Menschen, die auf ihre Gesundheit besonders Acht geben oder achtgeben müssen, aber auch Verantwortungsträger für Familienmitglieder oder anderweitig “bekochte” interessiert, was Gutes auf den Tisch kommt.

Der Bienenhirte möchte etwas mehr an Informationen bereitstellen und wo angebracht auch deutliche Schritte mit einer freiwilligen Selbstverpflichtung gehen. Diese Schritte mögen so am Markt bislang vielleicht ungewöhnlich sein. Wenn diese Überlegungen zur Nachahmung einladen, so ist dies beabsichtigt und wird ausdrücklich begrüßt.

 

Die Reinheit des Honigs

Wabenhonig Honigwabe
Wabenhonig Honigwabe

Bienenhirten Honig ist möglichst rein und unberührt in seiner ursprünglichen Form zu belassen. Werden Honige für gewöhnlich gemischt, um eine Verbrauchergerechte Cremigkeit oder auch Schmalzigkeit in der Konsistenz zu erreichen, so ist dies bei Bienenhirten Honig anders. Wird selbst der hoch im Kurs stehende DIB Honig, also der “Echte Deutsche Bienenhonig” mit Artfremden Honigsorten geimpft, also mit Honig versetzt um die Kristallisation zu steuern, so ist diese bei Bienenhirten Honig nicht vorgesehen.

Reinheit des Bienenhirten-Honigs

Das Verständnis von reinem Honig nach dem Bienenhirte ist

  1. unversetzt, ohne jegliche Zusätze wie bspw. Zimt
  2. homogen und unverfälscht, vollkommen ohne Impfung mit fremden Honigen
  3. standecht, idealerweise Volksecht der Honig von genau einem Volk und einer Ernte bspw. Frühtracht

Die Reinheit des Bienenhirten-Honigs wird erreicht durch

  1. Wabenschleuderung bei Rähmchenbau oder Wabenstampfen bei Raumtemperatur
  2. Schwerkraftsieben ohne jeglichen mechanischen Druck sowie ohne Honigpressen

Temperierung des Bienenhirten-Honigs

Honig ist dem Bienenvolk nach einem natürlichen Temperaturband sommerlicher wie winterlicher Temperaturen ausgesetzt. Honig wird anders als die sensible Bienenbrut nur bedingt konstant in der Temperatur gehalten. Dementsprechend ist das Temperaturband in der Honiglagerung zwischen etwa +25 °C und -25 °C wobei von Einfrieren abgeraten wird.

Die Temperierung des Bienenhirten-Honigs wird erreicht durch

  1. Eine traditionelle bspw. Kellerlagerung abseits künstlicher Klimatisierung
  2. Eine tendenziell kühle Lagerung zur Begünstigung der Kristallisation ist statthaft

 

Die Herkunft des Honigs

Verdeckelter Honig
So schaut reifer Honig nach Verdeckelung aus

Wird ein optimales, hochwertiges Produkt gewünscht, so muss der Rahmen für die Erzeugung entsprechend sein. Flapsig wird auch von der “Shit in – Shit out” Regel gesprochen. Ausgehend von der Überzeugung, dass nur in einer optimalen Umgebung und Lebensweise optimales Bienenprodukte hervorbringen kann, werden bei Bienenhirten besondere Rahmenbedingungen als unverzichtbare Selbstverständlichkeit beachtet.

Exzellente Lebensumstände

Häufige Umzüge und die in der Imkerei so beliebte “Wanderei” stellen speziell bei weiten Strecken für Bienen zunächst eine erhebliche Belastung dar. Es ist abzuwägen, in wie weit eine Wanderung mehr Nutzen den Nachteile bringt. Nicht in jedem Fall ist Benzin das beste Bienenfutter, wie es unter Imkern oft heißt.

Grundsätzlich ist die Standimkerei mit einem festen Standort der Völker natürlicher als das Anwandern von besonders Ergiebigen Monokulturen wie Raps etc.

Die Lebensumstände gelten als gut wenn

  1. Wanderungen sachgerecht, nachts und über begrenzte Strecken erfolgen
  2. Nur eine begrenzte Zahl von Bienenvölkern an einem Standort aufgestellt werden

Naturnahes Leben der Bienen

Bienen sind weit weniger Haustiere als Nutztiere eines Bauernhofs dies vielleicht noch sind. Im wesentlichen Wild, in Teilen gutmütig gezüchtet, sind Bienen nur bedingt auf die Hilfe des Menschen angewiesen. Auch wenn Bienenvölker bisweilen in Autoreifen oder Mülltonnen erfolgreiche Volksentwicklungen gezeigt haben, natürlich ist der Platz für ein Bienenvolk in einer Baum- oder Felshöhle.

Das naturnahe Leben der Bienen wird erreicht durch

  1. Holzbeuten, welche zumindest von der Innenseite naturbelassen sind
  2. Förderung des Wildbaus und Verzicht auf naturfremde Zugaben, s.u.

Insbesondere Verzichtet die Bienenhirten Imkerei auf bisweilen in der Imkerei anzutreffende/n/es:

  1. Flügelschnitt bei Königinnen
  2. Verfüttern von Kunstpollen
  3. Gabe von Kunststoffmittelwänden

Eine Behandlung von Bienenvölkern erfolgt nur dann, wenn diese offensichtlich krank sind. Für Behandlungen zugelassen sind nur organische Säuren wie Ameisensäure, Milchsäure und Oxalsäure.

 

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Silbermedaille für das Netzwerk Blühende Landschaft

Bienenhirte auf 1 Unze Silbermedaille im Perlenkranz

Um es gleich vorweg zu nehmen, die Silbermedaille ist in diesem Zusammenhang derzeit das Höchste der Gefühle!

Worum geht es?

Unter Imkern ist das Netzwerk Blühende Landschaft eine bekannte Einrichtung. Auch viele Honigliebhaber kennen das Siegel des Netzwerkes Blühende Landschaft von ihren Honiggläsern als Aufdruck. Viele Imker spenden einen Teil ihres Verkaufserlöses aus dem Honigumsatz an das Netzwerk und fördern damit die Arbeit im Sinne der bestäubenden Nützlinge.

Das Netzwerk Blühende Landschaft

In Trägerschaft von Mellifera e.V. hat sich das Netzwerk Blühende Landschaft einen Namen gemacht. Es steht für Honigbienen, darüber hinaus jedoch auch für Hummeln, für Schmetterlinge & Co. – Tiere die ebenfalls für den Erhalt von Artenvielfalt stehen und selbst natürlich zu dieser Vielfalt gehören.

Die gestellten Aufgaben vom Netzwerk Blühende Landschaft lassen sich unter anderem wie folgt beschrieben:

  • Die bisherigen Konzepte, welche unseren Honig- und Wildbienen sowie allen weiteren nektar- und pollensuchenden Insekten ein Leben sichern sollen erfasst werden
  • Neue Bewirtschaftungsformen sollen in Zusammenarbeit mit betroffenen Menschen insektenfreundlich entwickelt werden
  • Für eine möglichst breite Unterstützung wird im Dialog mit themenbezogenen Interessenverbänden an geeigneten Konzepten gearbeitet
  • Eine breite Öffentlichkeit für die Belange der Blüteninsekten sensibilisieren

Die BienenBonus Silbermedaille

Das Edelmetallunternehmen Degussa steht für Werterhalt und konzentriert sich auf den Handel mit Barren und Münzen aus Edelmetallen wie Gold, Silber und Platinmetallen. Vor einem Monat wurde das Konzept für eine Industrie 4.0 Lösung realisiert. In einem Internetgestützten Sammelverfahren werden Mitmacher für individuelle Motivmedaillen gesucht, kommt die kritische Interessentenzahl zusammen, so wird die Medaille geprägt. Die Rückseite zeigt wie kundige Imker selbstverständlich sofort erkennen – die Zuchtform einer Rose mit gefüllter Blüte. Wildrosen sind für Bienen sehr Interessant, gefüllte Blüten stehen dem Beschenkten Menschen wohl gut an.

Rückseite der Bienenmedaille mit gefüllter Rosenblüte
Feinsilber im Gewicht einer Unze (31,1035g) mit der Degussaraute und gefüllter Rosenblüte

Diese Gelegenheit im so genannten Crowdfunding gemeinschaftlich aktiv zu werden und die schöne Sache des Silbers mit der nützlichen Sache des Netzwerks Blühende Landschaft zu verbinden, ist hier erstmalig verwirklicht. Ob das Projekt ein Erfolg wird ist zugleich vollkommen offen, denn zur Stunde (dieses Artikels) sind die ersten 3 Prozent finanziert.

Alle sollen profitieren

Die Medaille aus massivem Feinsilber in der Reinheit von 999 wird von Degussa gehandelt, in Deutschland gefertigt und hat wesentlichen Wertanteil durch das verarbeitete Silber von 1 Unze (31,1035g). Das Netzwerk Blühende Landschaft ist mit dem 100 Fachen eines üblichen Beteiligungsbetrages von einem Glas Honig beteiligt, je Medaille 5 Euro. Der Initiator des Projekts freut sich über die vielen neuen Kontakte, die guten Anregungen und die Möglichkeit, Mellifera e.V. und das Netzwerk Blühende Landschaft in der wichtigen Arbeit für die Insekten unser aller Umwelt etwas zu unterstützen.

Als Unterstützer erhält man eine Feinsilbermedaille der besonderen Art. Eine BienenBonus Medaille welche nicht jeder hat, welche eine Premiere in gleich mehrfacher Hinsicht ist (dazu gelegentlich mehr) und sich optimal zum Verschenken bei etwas größeren Anlässen eignet. Hier geht es zur >> Bienen Medaille.

 

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Honigverkostung stellt Geschmacksnerven auf die Probe

So unterschiedlich kann Honig einer Region sein

Honigverkostung ist eine sehr süße und zugleich doch abwechslungsreiche Angelegenheit. Wenn man es genau nehmen möchte, so ist weit mehr als der gute Geschmack gefragt. Als ein süßer Höhepunkt im Vereinsleben sticht die Jährliche Honigverkostung jedoch in jedem Fall hervor. Nicht jeder Verein bietet eine solche Veranstaltung und dann auch noch in schöner Tradition an, ggf. muss von Mitgliederseite auch spontan selbst die Initiative ergriffen werden.

Honigverkostung – ein Erfolgsbericht

War im letzten Jahr das Aromarad in Anlehnung an das sicherlich bekanntere Farbenrad von J.W. Goethe groß im Thema, so orientierte man sich in 2015 an anderen Hilfsmitteln. Nachdem insgesamt 24 mitgebrachte Honige aus Frühtracht und Spättracht der Region Herdecke, Dortmund, Witten, Bochum und Hagen nummeriert waren, gingen die Honige in die Runde.

Honiggeschmack

So kann ein Honig schmecken, grobes Muser unterschiedlicher Richtungen
So kann ein Honig schmecken, grobes Muser unterschiedlicher Richtungen

Honiggeschmack steht in der Honigverkostung ungefähr in der Wertigkeit so, wie Honig zu Bienen. Natürlich wollen alle Verkoster unbedingt den Geschmackstest machen und Honig probieren bis die persönliche Zuckersättigung kaum noch auszuhalten ist. Interessant, wie unterschiedlich Honig im Geschmack ausfallen kann.

Zugegen war ein Buchweizenhonig, der wegen räumlicher Entfernung in gewisser Weise außer Konkurrenz lief. Der Geschmack hier trennte die Geister. Auch bei anderen Honigen half das zu Rate gezogene Hilfsmittelchen zwar etwas weiter, es führte mitunter jedoch systematisch in die Ratlosigkeit – denn von unterschiedlichen Menschen wurden auch unterschiedliche Geschmacksintensitäten und unterschiedliche Geschmacksrichtungen ermittelt.

Honigfarbe

So kann ein Honig aussehen, ein Muser unterschiedlicher Färbungen
So kann ein Honig aussehen, ein Muser unterschiedlicher Färbungen

Honigfarbe lässt sich besonders dann gut beobachten und auseinanderhalten, wenn mehrere Honige zugleich auf dem Tisch sind. Wie sonst will ein fast weiß oder ein schwarzbraun in der Intensität eingestuft werden, wenn der Vergleich fehlt. Die Honigverkostung brachte interessante Farbgebungen bis hin zu einem leicht grünlichen Farbeinschlag eines durchaus sehr gut genießbaren Honigs.

Fast weiße Honige, wie von Rapshonig und Kleehonig bekannt, waren gleich mehrfach vertreten. Ein schöner Vergleich in der Farbe, der oft wesentlich besser feststellbar ist als der Geruch

Honiggeruch

So kann ein Honig richen, eine Anleitung unterschiedlicher Geruchsrichtungen
So kann ein Honig richen, eine Anleitung unterschiedlicher Geruchsrichtungen

Honiggeruch ist meist direkt nach dem Öffnen des Honigglases gut feststellbar. Mitunter hat man den Eindruck, der Geruch entweicht und so intensiv wie direkte nach der Glasöffnung riecht der Honig nach einer Weile dann bei geöffnetem Deckel nicht mehr. Es soll die Methode funktionieren, dass Honig in Wasser gelöst wird und dann in einem Weinglas geschwenkt sehr gut zu riechen ist – dieser Aufwand ist jedoch bei der kleinen heutigen Honigverkostung NICHT gegangen worden.

Herbe Honige und medizinisch riechende oder heuig und nach Wiese duftende Honige wurden reichlich detektiert. Der blumige Geruch wurde auffallend wenig festgestellt.

Honigkonsistenz

So kann ein Honig vom Löffel oder Messer gehen - oder auch nicht
So kann ein Honig vom Löffel oder Messer gehen – oder auch nicht

Honigkonsistenz wurde mit gereinigten Kunststoffspateln ermittelt. Natürlich lässt sich auch durch Kippen bereits feststellen, ob der Honig einem gemächlich oder schnell entgegenkommt. Die “Messerprobe”, wie leicht ein Honig sich aus dem Glas entnehmen lässt, wie er sich streichen lässt und wie der Honig vom Messer tropft, dass kann der Spatel zeigen.

Richtigen Betonhonig konnte keiner vorweisen. Alle Honige hatten eine Konsistenz, die sich noch gut aus dem Glas lösen ließ. Mit Refraktometer wurde ein Honig mit um die 20% Wassergehalt gemessen. Hier muss natürlich geachtet werden, dass die Deutsche Honig Verordnung mit einem Maximalwert von 20% eingehalten wird. Ansonsten bedeutet flüssiger Honig nicht unbedingt viel Wasser. Selbst ein wässriger Honig mit prozentual viel Wasser kann kristallisieren.

Fazit

Honigverkostung ist geeignet für eine Breitenveranstaltung in der vielleicht viel simpler als mit aufwändigen Geschmacksbildern einfach nur Gesamtnoten vergeben werden könnten. Vielleicht landet man dann beim Einheitshonig, dem milden, schmalzigen wie der Verbraucher ihn kennt. Vielleicht bilden sich aber auch Geschmacksgruppen von Menschen mit einem Gefallen an Harten sehr aromatischen oder schaumigen Honigen? Man kann es nur durch eine Honigverkostung für sich selbst herausfinden, was für ein Honigtyp man ist.

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Honigernte wann?

Verdeckelter Honig

Honigernte ist für viele Imker DAS Erlebnis, worauf das ganze Jahr hin gearbeitet wird. Mitunter lässt sich sogar mehrfach ernten. In der Regel liegt die Honigernte einmal im Frühsommer Mai/Juni und einmal im Spätsommer Juli/Aug. Besonderheiten ergeben sich, wenn gezielte Trachten geerntet werden sollen, ebenso wenn Heide- oder Wahldhoig geerntet wird. Das sind jedoch Sonderfälle. Mann und Frau Imker geraten über der Honigernte speziell in der Anfangszeit der Imkerei bisweilen in ein Gewirr von Fragen und suchen nach passenden Tipps und Tricks für eine sticharme bis köstliche Hoinigernte mit dem gewünschten Honig-Endprodukt.

Honigernte richtig Planen

Zuallererst muss der Honig reif für die Ernte sein. Ein zu früh geernteter Honig ist noch dicht am Nektar und daher sehr wässrig. Bei solchem Honig droht die Gefahr rascher Gärung. Für Honigwein oder Honigmet mag dies gut sein, in anderen Fällen aber ist saurer Honig unerwünscht.
Honig darf als klassischer Blütenhonig nach Deutscher Honigverordnung nicht mehr als 20 % Wasser enthalten, nach den Richtlinien des Deutschen Imkerbundes dürfen es nicht maximal 18 % sein. Die Empfehlung von Bienenhirte (und auch unser Honig) liegt bei nicht mehr als 17,6 % Wassergehalt, da ab diesem Wert eine Vergärung nicht mehr droht.

Wie ermittelt man den Wassergehalt des Honigs?

Wie viel Wasser im Honig ist lässt sich auf unterschiedliche Weise ermitteln. Einige Methoden geben nur ungefähre Orientierung, eignen sich bei der Arbeit an den Bienen allerdings schon ganz gut. Sie lassen sich im Handumdrehen anwenden und sparen Zeit.

Präzise Wasserbestimmung im Honig

Die Präzise und einfache Wasserermittlung erfolgt mittels Refraktometer. Mit diesem Optischen Gerät lässt sich mittels Skala der Wassergehalt im Honig ablesen. Tückisch ist allenfalls, dass der Honig an unterschiedlichen Stellen einer Wabe oder natürlich auch des Honigraumes sehr unterschiedliche Wassergehalte haben kann. Bienen dicken den Honig erfahrungsgemäß beginnend am Oberträger ein und lassen die Zellen nach unten hin nach und nach in die Honigreife gehen.

Honigwaben Verdeckelung

Einen sehr guten Anhaltswert betreffend die Reife des Honigs gibt der Blick auf die Honigwabe. Ist die Wabe verdeckelt, so kann i.d.R. von reifem Honig ausgegangen werden. Der Schwellwert für den Honig nach Deutschem Imkerbund ist oft schon erreicht, wenn 2/3 der Wabe verdeckelt sind und für den unteren Teil der Klopftest erfolgreich bestanden wird.

Honig Klopftest

Bereits am Bienenstand und bei einer einfachen Durchsicht, ohne die Muße zu einer Probenentnahme oder sogar mehreren, lässt sich der Rucktest oder Klopftest durchführen. Die Fragwürdige Wabe wird aus dem Honigraum entnommen und seitlich über dem offenen Brutraum rasch abgesenkt, dann ruckartig gebremst. Alternativ auf die gegenüberliegende Außenwand geklopft. Finden sich auf den Oberträgern der Rähmchen aus der Honigwabe entfallene Honigtropfen, bzw. dann doch ehr Nektartropfen, so war dieser noch nicht reif und muss den Bienen zur weiteren Bearbeitung zurückgegeben werden.

Honig Messertest

Eine ehr exotische Testmethode ist der Messertest: Lässt sich ein aus der Honigwabe entnommener Testhonig wickeln, so ist er reif. Konkret muss der Honig sich um ein in die Wabe gestecktes Messer, alternativ auch Stockmeißel, wickeln lassen. Zu wässriger Honig tropft unwillkürlich direkt ab. Im Vergleich zu der Wabenschonenden Klopfmethode ist der Messer- bzw. Stockmeißeltest die unterlegene Wassertestmetode.

Honig Pyramide

Pyramidenhonig im Honigsieb
Hier bildet sich eine Pyramide des abfließenden Honigs im Sieb

Eine Bestätigung für den gut getroffenen Erntezeitpunkt ist dann gegeben, wenn der Honig eine Pyramide baut. Gut beobachten lässt sich dies, wenn der Honig aus der Schleuder in das Sieb rinnt. Dabei wird er im Sieb gebremst, Deckelwachs füllt das Sieb und ein Honigsee entsteht. Der auf diesen Honigsee treffende Honigstrahl aus der Schleuder baut im Idealfall eine Pyramide. Fällt er in einen Krater, so ist der Honig zu früh geerntet und noch zu flüssig. Er muss dann sehr rasch verbraucht werden.

Honigernte bewerkstelligen

Vor dem Beginn der Honigernt sollte für eine optimale Umgebung gesorgt werden. Besonders wichtig dabei ist Sauberkeit, Ruhe und fließend Trinkwasser.
Es lohnt sich, für die Honigernte passendes Gerät und reichlich Zeit einzuplanen.

Vieles an Gerät lässt sich von anderen Imkern leihen. Oft bieten Imkervereine auch passende Honigschleudern und Entdeckelungsgeschir für ihre Vereinsmitglieder. Bisweilen gar vollkommen eingerichtete Honig Schleuderräume. Gewisse Dinge jedoch, wie Haarnetze, Hygienehandschuhe und reichlich Honigeimer (mit Deckel!) sollten selbst vorgehalten werden. Viele Honigeimer sind deswegen ratsam, da sich so unterschiedliche Honigräume oder Völker separat schleudern und einlagern lassen. Es ist immer wieder faszinierend, wie unterschiedlich Honig vom gleichen Bienenstand und gleichen Schleudertag ausfallen kann.

Honigernte an den Bienen

Bienenfluchten sind ein probates Mittel um die Zahl der Bienen im Honigraum zu reduzieren. Bienenfrei wird der Honigraum in der Regel allein durch die Bienenflucht nicht. Auch ist unbedingt zu beachten, dass die Bienenflucht nicht deutlich länger als 24 Stunden in der Beute verbleiben darf, da die Bienen ansonsten den Weg auch zurück durch die Reuse finden…

Ein Abfegen der Restbienen ist in aller Regel zweckdienlich, insbesondere wenn man eine Autofahrt mit den Honigräumen vor sich hat(!) Beim Abfegen tut der Imker den Bienen und damit sich einen Gefallen, wenn kurze Schubsbewegungen die Bienen von der Wabe bewegen. Langsame Überrollen vieler Bienen und der ganzen Wabe führt zu einer Verhakung der Flügel im Besen und zu sprunghaftem Anstieg der Stechfreudigkeit.

Honigernte daheim

Dutzend Honige im Ankaufsglas hier zu 250g
Dutzend Honige im Ankaufsglas hier zu 250g

Der für die Honigernte angedachte Raum, idealerweise zumeist die Küche, sollte Exklusiv genutzt werden können. Honig nimmt gerne rasch andere Gerüche auf. Zudem ist auf Sauberkeit zu achten, Vorhänge, Tischtücher und alte Handtücher sollten vor Beginn der Honigernste entfernt werden. Wenn dies alles Bedacht ist, so ist rechte Zeit zum Honigen – die Vorstufe für den Honig im Honigglas.

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Sommerfest mit Honigernte: Lehrbienenzentrum Hohenstein begrüßte Bieneninteressierte

Bienen Sommerfest am Lehrbienenzentrum Hohenstein

Ein Fest ist eine ideale Gelegenheit, Neues kennen zu lernen.

Das gilt natürlich auch bezogen auf Bienen und die Imkerei. Imkerei ist ein wunderbares Hobbygebiet in Ausgewogenheit von Naturverbundenheit, kulinarischem Genuss und natürlicher Gesundheit. Das Lehrbienenzentrum am Hohenstein in Witten veranstaltet traditionell im Sommer ein offenes Honigschleudern und Honigabfüllen für Jedermann. Dieses Imkerei-Ereignis ist in ein Sommerfest mit allem was dazu gehört eingebettet.

Honigernte auf am Lehrbienenzentrum Hohenstein

Imker demontriert Wabenentnahme und zeigt Königinnenzelle
Imker demontriert Wabenentnahme und zeigt Königinnenzelle

Mit geübter Hand wurde die Entnahme der Honigwaben aus der Bienenbeute demonstriert und kommentiert. Interessierte Besucher konnten ihre Bienenfragen los werden und bekamen prompt die passende Imkerantwort.

  • Was bekommen denn die Bienen zu essen, wenn nur die Königin Gelee Royal bekommt?
    • Die Arbeiterinnen bekommen Bienenbrot, eine Mischung aus Nektar und Pollen.
  • Wo wird das Bienenbrot den hingelegt
    • Vorräte wie Blütenpollen und Blütennektar, später dann Bienenhonig, werden direkt in die Zellen auf den Waben gespeichert, die Nahrung für Arbeiterinnen, Drohnen oder die Königin kommt frisch zubereitet direkt in die Brutzellen zu den Eiern oder an den Empfänger wie die Drohne oder Königin. Das machen die Fütterbienen.

Den ganzen Tag gab es Führungen über das Gelände des Lehrbienenzentrums. Mit Honig-Schleuderungen der frisch geernteten Waben um 11:00, 13:00 und 15:00 Uhr konnten Kinder wie Erwachsene den vorsichtigen Wabentransport von der Erntebeute bis in den Schleuderraum erleben. Im Schleuderraum wurden die Honigwaben entdeckelt und in einer Honigschleuder mit Elektromotor muskelschonend entleert.

Honigabfüllung direkt in Hohenstein Honig Gläser

Blicke senken sich in den Honigeimer in den der frisch geschleuderte Honig aus der Schleuder rinnt
Blicke senken sich in den Honigeimer in den der frisch geschleuderte Honig aus der Schleuder rinnt

Der erst vor wenigen Minuten geerntete Honig fand schnell den Weg ins Honigglas. Schön zu beobachten war die “Bergbildung” des Honigs im Honigglas. Diese Honigpyramide im Glas signalisiert dem Imker eine ordentliche Festigkeit mit geringem Honig-Wassergehalt. Solcher Honig lässt sich bedenkenlos auch länger lagern, wäre er nicht so lecker…

Würde der Honig in das Glas fließen wie Wasser in ein Becken, also mit Delle um den eindringenden Strahl, so ist er zu wässrig für eine gärungsfreie Lagerung. Für die Honigmetproduktion ist er dann natürlich immer noch sehr gut geeignet, will man ihn lecker süß, so sollte er dann extrem flüssig auch extrem schnell verkostet werden.

Imkertreff

Frischer Hohenstein Honig
Frischer Hohenstein Honig

Neben den Gelegenheiten zum Austausch in den Imkervereinen und mit Imkerpaten war das Honigschleudern auch eine Gelegenheit zur Zusammenkunft der Jungimker, teilweise selbst im ehrbaren Alter. Am Rande der Honiggewinnung gab es ein kleines Imkertreffen der im Letzten Jahr ebenda am Lehrbienenzentrum Hohenstein ausgebildeten Hobby-Imker. Bei Kaffee und Waffeln oder auch Erdbermilch mit Honig ließ sich vortrefflich über die Imkerei Fachsimpeln.

Im so wichtigen Erfahrungsaustausch werden theoretische Lerninhalte von Damals mit den inzwischen gemachten eigenen praktischen Erfahrungen abgeglichen, was spannend ist. Die unterschiedlichen Betriebsweisen wie Hinterbehandlung, Magazinimkerei oder Korbimkerei sind interessant und halten den Imker geistig flexibel. Auch die verschiedenen Ansätze zur Bürger Bienenhaltung, welche mitunter überhaupt nicht den Honig sondern vielmehr die Bestäubung des Gartens und der umliegenden Landschaft oder Gewinnung von Propolis angelegt ist, bieten reichlich Gesprächssstoff.

Weitere Termine des Lehrbienenzentrums Hohenstein finden sich hier Kreis Imkerverein Ennepe-Ruhr e.V. ebenso Imkervereine im Umkreis, die den Einstieg in das Imkerhobby einfach und erfolgreich machen.

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Deckelwachs verwerten: Der Deckelwachs-Zitrus-Cocktail

Zitronenwasser für Zitrus Deckelwachs Cocktail

Honigernte ist für sich ja schon etwas Tolles, bei einigen Methoden fällt dabei im Prozess der Honiggewinnung reichlich Deckelwachs an. Zumeist ist das Wetter bei der Honigernte warm, denn bei Regenwetter, da würde der Honig gleich Wasser ziehen und zudem wäre das Arbeiten an den Bienenvölker im Regen natürlich suboptimal.

Honigernte und Deckelwachsgewinnung

Deckelwachs von den Honigwaben
Deckelwachs von den Honigwaben

Klassich ernte ich den Honig so, dass die Wachsdeckel der Waben mit einer Entdeckelungsgabel entfernt werden. Dieses Vorgehen ist recht honigoptimal, denn der Honig wird weder durch einen Heißfön oder ein heißes Messer unnötig erwärmt noch wie bei der Messermethode goßflächig abgeschnitten. Bei umfangreicheren Entdeckelungen fällt gleichwohl eine erhebliche Honigmenge, gebunden in dem abgetrennten Deckelwachs an. Natürlich lässt sich das Deckelwachs auch gesondert direkt verspeisen. Alternativ ist es im Glas abgefüllt und ggf. mit Honig ergänzt als “Bienenkaugummi” oder unter anderen Begriffen des Imkermarketings an den Genussmenschen zu bringen. Hier soll es allerdings um eine andere Methode genüsslicher Nutzung gehen.

Deckelwachsaufbereitung und Honigtrennung

Ausgewaschener Honig
Ausgewaschener Honig

Das im Entdeckelungsverfahren gewonnene Honig-Deckelwachs wird gesammelt und nach grobem Abtropfen und erste Honigabtrennung separat in ein Sieb oder einen Durchschlag gegeben. Schluckweise wird Handwarmes Kristallwasser/Trinkwasser über das Deckelwachs gegeben. Nach dem Durchlauf des Aufgusswassers wird dies unter dem Sieb/Durchschlag wieder aufgefangen. Durch dieses Auslösungsverfahren lassen sich mitunter erhebliche Mengen Honig aus dem Deckelwachs gewinnen, die natürlich stark verdünnt im “Spülwasser” gelöst sind. Es ist darauf zu achten, dass sich der Honig am Boden des Auffanggefäßes gerne absetzt und dort eine geleeartige Masse bildet. Das Ausgewaschene Deckelwachs kann ohne Weiteres der Wachsverwertung zugeführt werden, mit dem gewonnenen Honig-Extrakt wird wie folgt weiter verfahren.

Zutatenbereitung

Zitrus-Waschwasser und Honig-Deckelwachs
Zitrus-Waschwasser und Honig-Deckelwachs

Aus einer Nebenzubereitung des Holunderblütensierup werden dort ferner nicht benötigte Rohstoffe in unseren Honig-Cocktail integriert. Dies sind:

  • Zitroinenschalen werden, wenn idealerweise in Demeter- oder Bioqualität und natürlich zuvor gewaschen, in kleine Stücke zerteilt und in Trinkwasser eingelegt. Dieses Wasser so bereits mit Zitrus “geimpft” zum Spülen des Deckelwachses verwendet werden.
  • Zitronenmark, welches um die Zitronenkerne erleichtert worden ist.

Genuss-Geburt

Zitronenmark aus der Produktion von eigenem Holunderblütensirup
Zitronenmark aus der Produktion von eigenem Holunderblütensirup

Das Deckelwachsfiltrat, ggf. wie oben bereits mit dem Aroma der Zitronenschalen, ergänzt mit einer enorm kräftigen Honigsüße und das Zitronenmark werden gut gemischt und mit Eis oder einfach nur gekühlt frisch als Deckelwachs-Zitrus-Cocktail genossen. Das Getränk eignet sich hervorragend für heiße und schwüle Tage und besteht smarter Weise allein aus den hochwertigen Resten des Honigschleuderns und der Produktion eigenen Holunderblütensierups, welcher klassisch zur Frühtracht und Blüte des Holunders erzeugt werden kann.

Ganz nach Geschmack kann auch Wasser mit Holunderblütenextrakt zur Deckelwachsauswaschung verwendet werden.

Prost!

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Honigglas mit Plastik- oder Twist-off Deckel?

Hondigdeckel in Kunststoff oder Twist-off

Honig im Glas unter Twist-off Deckel oder doch besser mit herkömmlichem Plastikdeckel? Was ist da besser?
Als besonders hochwertiges Lebensmittel ist es selbstverständlich, dass Honig ein adäquates Aufbewahrungsgefäß benötigt. Der Genuss kann erst vollkommen sein, wenn er sich aus idealer Umgebung frei entfalten kann. Quetschtuben mögen modern sein und praktisch erscheinen – optimal für Honig sind sie kaum.

Standard Plastik Honigdeckel

Der Deutsche Standard für echten Bienenhonig ist eine Verpackung bestehend aus Honigglas und Kunststoffdeckel. Dieser Honigdeckel wird oft noch mit einem Deckeleinleger veredelt. Der Honig schmeckt dann weniger nach Plastik und es lässt sich auf dem Einleger allerhand Botschaften transportieren. Der Verbraucher möchte oder soll ja informiert sein.
Praktischer Nutzen der Deckeleinlage soll eine bessere Dichtung des Honigglases sein. Der Autor zieht diese Theorie in Zweifel. Wer hat noch nicht das Erlebnis eines trühlenden Honigglases, ausgespült mit Milch, Tee oder anderen Flüssigkeiten gehabt? Zudem wirkt Pappe auf Honig wenig hygienisch.
Vorteilhaft ist der Kunststoffverschluss allerdings im Hinblick auf Korrosion. Solche kann dem Kunststoff auch bei wiederholtem Spülmaschinendurchlauf nichts anhaben. Der Deckel ist nahezu unentwegt wieder und wieder zu verwenden.

Die modernen Twist-off Honigdeckel

Beginnen wir mit dem Nachteil des Twist-off Honigdeckels. Er ist aus Metall und wird von unterschiedlichen Lackmotiven geschützt vor Korrosion. Wird der Schutzlack verletzt so kann der Deckel insbesondere in der Spülmaschine Rost ansetzen. Die Lebenszeit eines Twist-off Deckels ist so in gewisser Weise endlich.
Vorteile des Twist-off Deckels gibt es jedoch zuhauf. Er lässt sich wesentlich fester verschließen und dichtet absolut. Bei hygroskopischem Honig ist dies ein wesentlicher Aspekt. Der Twist-off Deckel kommt ohne Deckeleinleger aus und es gibt ihn sowohl in einer dem Kunststoffdeckel ähnlichen Höhe als Deep Twist-off oder wie im Bild.
Die verschiedenen Designs des Twist-off Deckels lassen eine hohe Individualisierung der Honigprodukte zu und erfreuen daher speziell Hobbyimker in ihrer kreativen Honigabfüllung.

Honigdeckel-Fazit

Beide Deckelvarianten haben in gewisser Weise ihre Berechtigung. Moderner und technisch überlegen ist das Twist-off System wie wir es von Marmeladen und anderen Lebensmitteln kennen. Sie haben eigene Erfahrung, sind anderer Ansicht oder möchten eine Anekdote beisteuern? – schreiben Sie uns gerne!