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Bienenschwarm einfangen leicht gemacht

Bienenschwarm Hardeck Bochum

Soeben ist der nunmehr fünfte Bienenschwarm dieses Jahres erfolgreich eingefangen worden. Ein knapper Fangbericht zu diesem Bienenschwarm mit etwas Selbstreflektion.

Position des Bienenschwarms

Der Bienenschwarm hing unter einem Bauvorsprung eines namhaften Möbelhauses in Bochum an stark befahrener Straße. Die Stelle ist sehr windig, jedoch vor unmittelbarem Regen etwas geschützt.

Die Bienentraube war bereits vor dem Wochenende, also vor mindestens vier Tagen, erstmals an dieser Stelle gesichtet worden. Bei der ersten Sichtung sollen es noch zwei Schwärme gewesen sein. Die Bienen saßen jetzt in einer sehr kompakten Traube zusammen und hatten kleine tunnelartige Einlässe für anfliegende Bienen gebildet. Äußerlich war kein begonnener Wabenbau sichtbar. Nach so vielen Tagen in “Freiheit” wurde erster Wildbau meinerseits erwartet.

Zustand des Bienenschwarms

Bienenschwarm Hardeck Totenfall
Bienenschwarm Hardeck Totenfall

Die Bienentraube vermittelte insgesamt einen ruhigen und geschlossenen Eindruck, nur wenig herumfliegende Bienen wurden gesichtet. Unter dem Schwarm lagen einige tote Bienen und offenbar lebensmüde Altbienen gemeinsam mit reichlich losen Wachsschuppen verteilt auf dem Gehweg. Der Sättigungsgrad der Bienen wird nach der inzwischen längeren Verweildauer im “Schwarmmodus” niedrig gewesen sein.

Ab und an fielen Teile des Bienenschwarms aus dem Sitz der Bienen hinab und schlugen hart auf dem Boden auf, womöglich eine Auswirkung der Untersättigung?

Bergung des Bienenschwarms

Bienenschwarm Hardeck Nachlese
Bienenschwarm Hardeck Nachlese

Über eine bereitgestellte Ausziehleiter konnte die Bienentraube selbst in luftiger Höhe von etwa sechs Metern leicht erreicht und näher begutachtet werden. Eine Königin war bei naher Zusicht spontan nicht auffindbar. Mit einem leichten Drahtgewebekorb wurde der Bienenschwarm vollständig eingeschlossen und mit einem Spachtel vollkommen mühelos von dem Überhang gelöst. Restlos alle Bienen der Traube ließen sich so abnehmen. Es fand sich allerdings keine Spur des vermuteten Naturbaus innerhalb der Schwarmtraube.

Die Bienen wurden umgehend in eine bereitgestellte Zander Einfachbeute eingeschlagen. Das Flugloch blieb für nachziehende Bienen zunächst geöffnet. Da auch nach gut einer halben Stunde kein Sterzeln einsetzte und die Bienenbilanz am Flugschlitz negativ war, mehr Bienen aus der Beute als in diese hinein flogen, wurde die Beute verschlossen und beiseite gestellt.

Bienenschwarm will nicht einlaufen
Bienenschwarm will nicht einlaufen

Zwischenzeitlich hatte sich unter dem Vorsprung wieder ein Restschwarm zusammengefunden. Hier ist zukünftig womöglich mit einem starken Geruch oder Abwaschen des Bienenduftes das erneute Ansetzen von Bienen an der Schwarmstelle zu verhindern und damit der Einzug in die Beute zu verbessern/erleichtern.

Da der Schwarm schwach und allem Anschein nach weisellos ist, wurde er mit dem ebenfalls weisellosen dritten Schwarm dieses Jahres zusammengeführt. Die Zusammenführung scheint bislang ohne Anstand zu funktionieren.

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Schwarmbergung an ungewöhnlichen Orten – Besenkammer

Bienen am Stil - in einer Besenkammer

In der Nacht auf Samstag wurde Schwarmalarm in einer Besenkammer gemeldet.
Gelagerte Vorräte waren unerreichbar und eine betagte Bewohnerin in Sorge um Leib und Leben. Bienen sind in aller Regel zwar harmlos, können insbesondere beim Schwärmen jedoch enorme Geräuschkulisse erzeugen. Dann wirken Bienen schnell bedrohlich und flößen Respekt bis hin zu Sorge und Angst ein.

Eindringen des Bienenschwarms

Schon am Tage hatte die Hausbewohnerin eine dichte Bienentraube um den Schornstein tänzeln sehen. Der Schornstein in etwa acht Metern Höhe ist seit langen Jahren außer Betrieb. Am späten Abend fanden sich dann die Bienen am Fuße des Schornsteins in der Besen- und Speisekammer wieder. Mutmaßlich waren sie durch den Schornstein und eine defekte Klappe an dessen Fuß in den Raum gelangt. Das Moskitonetz am Fenster wies keinerlei Eindringmöglichkeit für die Bienen auf. Das Fenster selbst schien ebenfalls dicht.
Die Bienen waren in der Kammer auf mehre kleinen Trauben verteilt. Die Masse der Bienen allerdings saß an einem Besenstiel als lang gezogener Bienenschwarm. Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist dieser weisellos. Eine Weisel konnte an dem recht gut einsehbaren Besenstiel spontan nicht ausgemacht werden.

Bergung des Bienenschwarms

Möglicherweise befindet sich der Hauptschwarm noch im Kamin und nur ein Teilstück ist davon abgegangen und in das Haus eingedrungen. Leider war der Kamin nicht direkt erreichbar. Auch muss hier wie stets bei Bienenschwarmbergungen die Gesundheit des Schwarmfängers beachtet werden… Die Bienen aus der Kammer wurden fachgerecht geborgen. Bei der beengten Bergung war auffallend mehr Unruhe der Bienen als bei der Bergung vergleichbar kleiner anderer Schwärme feststellbar. Diese Unruhe der Bienen spricht ebenfalls für die Vermutung, einen Schwarm ohne Königin gefangen zu haben. Die Bienen wurden nach einer kurzen Nacht in “Kellerhaft” mit frischer Brut als Bannwabe in eine neue Beute einlogiert.

Es geht ihnen den Umständen entsprechend gut.